Lager

Die Lager, in die die kärntnerslowenischen Familien verbracht wurden, betreute die Volksdeutschen Mittelstelle (VOMI). Deren Hauptaufgabe war es, Volksdeutschen, die »Heim ins Reich« wollten, bei der Integration zu helfen. Eine ganz andere Aufgabe stellte sich ihr nun mit der Überwachung der zwangsweise Ausgesiedelten.

Die Lager selbst waren sehr unterschiedlich. Zum Teil wurden eigene Lagerbarracken errichtet wie in Hesselberg und Frauenaurach, zum Teil wurden Gebäude umgewidmet wie das Institut der Englischen Fräuleins in Eichstätt oder das Minoritenkloster in Schwarzenberg. In Hagenbüchach wurde auf ein bereits desolates ehemaliges Erholungsheim für deutsche Offiziere zurückgegriffen. In Rehnitz bei Glasow wiederum wurden die Familien in einer NSDAP Junkerschule untergebracht.

Je nach Lagerleitung gestaltete sich das Leben in den Lagern manchmal erträglicher und manchmal weniger erträglich. Relativ erträglich ging es den Internierten in Hesselberg und teilweise auch in Frauenaurach. Die Lagerleitung in Eichstätt wiederum wurde gefürchtet. Zudem wurden hier die Männer von ihren Frauen und Kindern getrennt untergebracht und so die Familiengefüge aufgelöst.

In den Barackenlagern Frauenaurach und Hesselberg lebten bis zu 32 Personen in einem einzigen Raum. In der Mitte des Raums standen meist zwei Tische und ein Ölofen. Mehrere Familien mussten sich einen Raum teilen und es gab keine Privatsphäre. Im Minoritenkloster in Schwarzenberg wiederum erhielt jede Familie einen eigenen Raum, bei großen Familien konnte es sehr eng werden. Im Laufe der Zeit wurden einzelne Lager aufgelöst, neue Lager kamen hinzu. Häufig wurden Familien mehrmals in andere Lager überstellt.