Vorgeschichte

In Kärnten gab es schon relativ früh Bestrebungen, das Land »deutsch« zu machen, sei es durch Germanisierung, Ansiedlung von »Deutschen« oder Umsiedlung der Slowenen. Ein zentraler Träger dieser Gedanken wurde nach dem Plebiszit von 1920 der Kärntner Heimatbund. Die mit ihm eng verbundene Bodenvermittlungsstelle organisierte seit den 1920er Jahren Ansiedlungsaktivitäten aus Deutschland. Durch die Ansiedlung deutschsprechender Familien sollte das Slowenische als alltägliche Kommunikationssprache in den Dörfern zum Verschwinden gebracht werden.

Zudem gab es Diskussionen, Südtiroler, die in Italien unter starkem Assimilierungsdruck standen, hier anzusiedeln und die Kärntner mit slowenischer Muttersprache im Gegenzug nach Dalmatien umzusiedeln.

Die lokalen deutschnationalen Interessen verknüpften sich bestens mit den volkstumspolitischen Interessen des NS-Regimes. So kam es auch 1938 kaum zu Veränderungen in jenem Beziehungsgeflecht, das sich bislang in der »Slowenenfrage« engagiert hatte. Bereits im Herbst 1938 ließ der Kärntner Heimatbund Listen erheben, die nationalpolitisch aktive Slowenen nennen sollten.